In der zeitgenössischen Musik ist die klangliche Verbindung von akustischen Instrumenten und Elektronik in Form von Synthesizern oder anderen elektronischen Klangquellen ein gestaltungsreiches Feld. Es ergeben sich interessante Möglichkeiten zwischen „echten“ und „synthetisch“ erzeugten Klängen, die entweder durch Live-Elektronik oder Zuspiel-CD in die Performance einfließen.
Die Toccata ist eine Auftragskomposition der Akkordeonistin Susanne Stock. Der Name ihres Sohnes Leon Konstantin war Grundlage des Werks, indem die Platzierung der Buchstaben im Alphabet auf bestimmte Töne übertragen wurde. Als Ergebnis entstand die Reihe dis, gis, fis, f, d, fis, f, ais, h, e, f, h, c, f.
Ausgehend von dieser vorgegebenen Tonfolge schuf Ludger Kisters polyrhythmische Strukturen, Akkordspiegelungen, fugenähnliche Formen. Der Instrumentalkomposition fügte er als Gastkomponist im Elektronischen Studio der TU Berlin im nächsten Schritt elektronische Bearbeitungen hinzu. Diese Erweiterung hatte zur Folge, dass die Parameter Klang und Raum an Bedeutung gewannen, gleichzeitig musste die Akkordeonstimme mehr Platz zulassen für die computergenerierte Musik. So blieben lediglich Fragmente der ursprünglichen Komposition übrig, welche durch Verschmelzung mit der Elektronik atmosphärische Klangwelten entstehen lassen.
Komponist: Ludger Kisters
Komposition für Akkordeon-Solo mit Melodiebass MIII & Zuspiel-CD
Schwierigkeitsgrad: schwer
ISMN: 979-0-700366-45-2
Verlag: Edition Avantus