Cierre
Cierre ist ein Begriff aus der lateinamerikanischen Tanzmusik. Dort hat nämlich jedes Instrument der Rhythmusgruppe seinen Grundrhythmus, seine eigene Art in Erscheinung zu treten, der auch in den verschiedenen Stilen bleibt. Cierre bedeutet nun, dass alle den Grundrhythmus eines Instrumentes übernehmen und unisono spielen.
Das Akkordeon ist ein durch und durch homophones Instrument: Beide Hälften, die für sich vollständig sind, sind durch einen gemeinsamen Balg zu einem 'Siamesischen Zwilling' miteinander verbunden. Es hat den Komponisten gereizt, dieser Verbundenheit Eigenständigkeit abzugewinnen und räumliche Tiefe.
Zitate kubanischer Rhythmen beschwören denn nicht so sehr ein exotisches Flair, viel mehr sind sie Chiffre einer netzartigen Verwobenheit, die die Elemente zu einer Identität zusammenfinden und wieder auflösen lässt. Die Quinte als harmonische Keimzelle unterstützt ebenfalls die Fähigkeit zur Verwandlung in fließenden Texturen, zu Werden und Vergehen - und dem Wunsch nach Abgrenzung und Identität.
Komponist: Markus Bongartz
Komposition für Akkordeon-Solo mit Melodiebass MIII
Schwierigkeitsgrad: schwer
ISMN: 979-0-700366-62-9
Verlag: Edition Avantus
Edition Avantus
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